Kinostart „SPK Komplex“

SPK KOMPLEX
Kinostart: 19.04.2018 im Verleih von Salzgeber & Co. Medien GmbH

Termine finden Sie hier

Buchungen beim Verleih unter:
Jürgen Pohl, pohl(at)salzgeber.de
Frances Hill, dispo(at)salzgeber.de
Presseanfragen: Dr. Christian Weber presse(at)salzgeber.de

 

Pressestimmen:

„Gerd Kroske springt in SPK KOMPLEX mitten rein in die gebrochenen Biografien, forscht bei Zeitzeugen nach, was eigentlich aus dem antipsychiatrischen Ansatz geworden, ist und montiert die Splitter zusammen, dass sie funkeln. Aus einer Fußnote der westdeutschen Nachkriegsgeschichte wird eine vielstimmige Recherche gesellschaftlicher Schockbehandlung, die immer größere Erzählkreise zieht. Selten hat man so hautnah nachempfunden, wie man an Deutschland irre werden kann.“       (Spiegel Online)

„Ein kluges, ruhiges Kunstwerk. Kroskes filmischer Erzählweise gelingt etwas Seltenes: die Fusion von Intuition und diskretem Respekt mit konkreter, akribischer Recherche. Großartig ist auch der Blick der Kamerafrauen Susanne Schüle und Anne Misselwitz für Szenen und Details, die wie magisch Stimmungen wecken.“  (Der Tagesspiegel)

„Ein – mit dem nötigen Mut zur Lücke ausgestatteter – dem komplexen Thema gegenüber angemessen komplexer Film.“ (epd Film)

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„SPK Komplex“ ein Film von Gerd Kroske
DE 2018, 111 Minuten

1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das »Sozialistische Patientenkollektiv«, kurz SPK. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die damalige Behandlung von psychisch Kranken als »Verwahr-Psychiatrie« und verknüpfte innovative Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Hubers Experiment fand bald viele Anhänger, führte aber auch zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Uni Heidelberg und der baden-württembergischen Landesregierung. Im Zuspitzen des Konflikts radikalisierte sich das SPK, Gerüchte über latente Verbindungen zur RAF wurden laut. Huber, seine Frau und weitere Mitstreiter wurden verhaftet und vor Gericht gestellt.

Die SPK–Prozesse nahmen in der Härte, mit der sie von beiden Seiten geführt wurden – von Versuchen, Rechtsanwälte auszuschließen, bis zur Totalverweigerung der Angeklagten – die späteren Stammheim-Prozesse vorweg. Am Ende wurde das SPK zur kriminellen Vereinigung erklärt; Huber und seine Frau wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und verloren ihre Approbationen. Seither haftet dem SPK der fragwürdige Ruf an, die RAF unterstützt zu haben und letztendlich in deren Terror aufgegangen zu sein. Dieser Ruf überlagert, worum es Huber und dem SPK eigentlich ging: um die Rechte von Patienten und um Therapien zur Selbstermächtigung.

In SPK KOMPLEX erzählt Regisseur Gerd Kroske (u.a. »Kehraus- Trilogie«, »Der Boxprinz«, »Heino Jaeger – Look before you kuck«, »Striche ziehen.«) über Interviews mit Hubers Weggefährten, mit Ermittlern, Richtern und Journalisten sowie über eine Fülle von unveröffentlichten Aufnahmen und Archivmaterial aus dem »Deutschen Vorherbst« die weitgehend unbekannte Geschichte des SPK und ihrer Folgen bis heute. Eine Geschichte vom Irresein und Irrewerden, von öffentlicher Wahrnehmung und den Mechanismen von Gewalt.